In den letzten Wochen wurden familienpolitische Themen wie das Elterngeld, das Ehegattensplitting oder die Hinterbliebenenrente kontrovers diskutiert. Anlass waren die Verhandlungen über den Bundeshaushalt. Angesichts der schrumpfenden Erwerbsbevölkerung und der oft nicht ausreichenden sozialen Absicherung insbesondere von Frauen ist eine sachliche Abwägung der jeweiligen Effekte auf die Erwerbsanreize und die Gleichstellung aber drängender denn je. Die geringeren Erwerbsanreize für Zweitverdienende sind nicht nur mit Blick auf deren eigene soziale Absicherung problematisch. Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren den schon bestehenden Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel weiter verstärken.
Würden die Anreize zur Aufnahme oder Ausweitung einer Erwerbsarbeit für Zweitverdienende verbessert, hätte dies gleich mehrere Vorteile: Erstens reduzieren zusätzlich erworbene Rentenansprüche von Zweitverdienenden das Risiko von Altersarmut. Diese Personen wären auch im Falle einer Scheidung besser abgesichert. Zweitens erhöhen sich mit steigender Erwerbsarbeit die Beträge zu den Sozial- und Rentenversicherungen. Drittens hätte eine Verringerung der Arbeitskräfteengpässe positive Effekte auf das mittel- bis langfristige Wachstum und damit auch auf den Wohlstand in Deutschland. Von höheren Erwerbsanreizen für Zweitverdienende würden am Ende also alle profitieren, allen voran die Betroffenen selbst.
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