Der Verein für Socialpolitik (VfS) hat den Gustav-Stolper-Preis 2016 an Prof. Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, verliehen.
Prof. Christoph M. Schmidt, so begründet der Verein seine Entscheidung, habe besonders auf dem Gebiet der Arbeitsmarktökonomik und der angewandten Wirtschaftspolitik die wirtschaftspolitische Debatte beeinflusst. Die Vorsitzende des Vereins, Prof. Monika Schnitzer, hob bei der Preisverleihung im Rahmen der Jahrestagung des VfS auch hervor, dass Prof. Schmidt es verstehe, ökonometrische und wirtschaftspolitische Analysen pointiert zu vermitteln. Zudem scheue er nicht vor deutlicher Kritik zurück, wie zuletzt beim Mindestlohn, bei der Debatte zur Ungleichheit in Deutschland oder beim Brexit. Insgesamt setze sich Prof. Christoph M. Schmidt seit vielen Jahren für die stärkere Evidenzbasierung der Wirtschaftspolitik und damit ein zentrales Anliegen des Vereins ein.
Der Preis ist nach dem österreichischen Volkswirt, Wirtschaftsjournalisten und Politikberater Gustav Stolper (1888 bis 1947) benannt. Er geht jährlich an Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die mit ihrer Arbeit die öffentliche Diskussion über wirtschaftliche Zusammenhänge und Probleme maßgeblich fördern. Gleichzeitig unterstützen sie mit ihren Erkenntnissen das Verständnis ökonomischer Probleme im internationalen Bereich und leisten einen Beitrag zu deren Lösung.
Nach Prof. Wolfgang Franz (2012) und Prof. Otmar Issing (2011) ist Prof. Christoph M. Schmidt das dritte Mitglied des Sachverständigenrates, das mit dem Preis ausgezeichnet wird. Weitere Preisträger waren unter anderem Prof. Justus Haucap (2015) und Prof. Carl Christian von Weizsäcker (2014).